Wählen Sie ein Thema:


| Vorwärts >>


WAS IST EINE OBLIGATION ?

Eine Obligation ist eine Schuldverschreibung, mit welcher der Emittent (der Schuldner) einen gewissen Geldbetrag erhält und sich verpflichtet, diesen nach Ablauf des Vertrags zurück zu bezahlen. Der Emittent, eine Gesellschaft oder eine öffentlich-rechtliche Körperschaft, deckt seinen Finanzbedarf nicht bei einer Bank, sondern bei der Öffentlichkeit. Die Obligationenanleihe wird in der Bilanz unter Fremdgelder aufgeführt.

Der Emittent ist ein Einzelschuldner, der sich an eine Vielzahl von Gläubigern richtet, die im Laufe der Zeit wechseln, wenn sie sich entscheiden, ihre Wertpapiere zu verkaufen.

Die Merkmale einer Anleihe (die Währung, der Coupon, der Schuldner, die Fälligkeit usw.) werden bei der Emission festgelegt und sind im Prospekt erwähnt. Sie sind unwiderruflich und zwingend für alle Parteien.

Die Gläubiger (die Inhaber der Obligation) haben Anrecht auf strikte Gleichbehandlung durch den Emittenten, unabhängig von der Höhe ihrer Forderung und vom Zeitpunkt, an dem sie Gläubiger geworden sind. Der Gläubiger erwirbt keine Gesellschaftsrechte, im Gegensatz zum Aktionär, der der Gesellschaft gegenüber ein Aufsichtsrecht geltend machen kann.

^WIE WIRD EINE OBLIGATION GEHANDELT ?

Der Preis der Obligationen ist nicht so leicht in Erfahrung zu bringen wie jener der Aktien. Der von den Börsen fixierte Aktienpreis erfährt man durch die üblichen Quellen (Börsen, Tageszeitungen, Medien). Bei den Obligationen ist das anders, weil ihr Handel nicht immer in einem Verzeichnis festgehalten wird. Spezialisierte Quellen führen jedoch Listen von aktiv gehandelten Obligationen. Bei den Angaben handelt es sich jeweils um Richtpreise .

Die Preise werden in Prozenten eines Nominalwerts (meist in Tausend) angegeben .

Ein Beispiel :
100,000 (nominal) @ 101.00% = 101,000. Man darf hier nicht vergessen, die aufgelaufenen Zinsen zu addieren und manchmal auch die Gebühren oder die Kommission .

Die Kurse sind anfällig auf :


Zur Erfüllung der Kundenwünsche hat der Händler Zugang zu verschiedenen Instrumenten: Er kann das Telefon benutzen oder sich anspruchsvollerer Plattformen bedienen, kann sich an Partner wenden, die auf Grund der oben erwähnten Kriterien einen Kurs festsetzen. Und er wird sich auch auf sein eigenes Urteilsvermögen verlassen (Positionen, Bewilligungen, Intuition).

^RISIKEN

Die Obligationen werden oft als risikoschwache Anlage eingestuft. Es trifft zu, dass die Volatilität von Obligationen schwächer ist als jene der Aktien. Doch Obligationen sind mit anderen Risiken verbunden :

Zinssatz-Risiken

Auch wenn der Anleger regelmässig seine Coupons erhält und die Anleihe zum Nominalwert (100%) zurückbezahlt wird, unterliegt die Obligation dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Der Preis der Obligationen fluktuiert in der Gegenrichtung der Zinssätze. Ein Anleger, der sein Wertpapier vor Fälligkeit verkaufen will, kann demzufolge einen Verlust einfahren, wenn die Zinssätze gestiegen sind. Bei einer Zins-Senkung produziert sich das Phänomen in umgekehrter Richtung: der Anleger kann einen Gewinn verzeichnen. Dieses Risiko kann mit der Dauer und den davon abhängigen Aspekten eingeschränkt werden .

Wie schützt man sich gegen dieses Risiko ?

Wiederanlagerisiko

Das Wiederanlagerisiko ist mit einer Zinssenkung verbunden. Denn bei der Bezahlung eines Coupons oder der Rückzahlung einer Anleihe wird der Anleger gezwungen, zu geringeren Zinssätzen neu zu investieren. Kündigungsmöglichkeiten seitens der Emittenten erhöhen das Risiko. Dieses Risiko wird am Durchschnittscoupon gemessen .

Wie schützt man sich gegen dieses Risiko ?

Wechselkursrisiken

Die Obligationenmärkte in Fremdwährungen können höhere Zinssätze bieten als jene auf heimischen Märkten, was für den Anleger attraktiv sein kann. Doch sobald der Anleger sich für eine Obligation in Fremdwährung entscheidet, geht er ein Wechselkursrisiko ein .

Wie schützt man sich gegen dieses Risiko ?

Kreditrisiken

Das Kreditrisiko beinhaltet zwei Risiken: Das Risiko eines Punkteverlusts, sollte sich die Zahlungsfähigkeit des Schuldners verschlechtern, und das Konkursrisiko. Dieses Risiko kann durch das Rating und den D/Swap begrenzt werden.

Wie schützt man sich gegen dieses Risiko ?

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko tritt auf, wenn ein Anleger eine grosse Anzahl Wertschriften abstossen will und demzufolge den Kurs der Anleihe ins Wanken bringt. Wenn der Kurs für einen Betrag von 5 Millionen verglichen mit einem Kurs für einen Betrag von 100'000 stark fluktuiert, wird die Anleihe als illiquide eingestuft. Dieses Risiko kann hauptsächlich mit dem "bid-ask spread" (Differenz zwischen Geld- und Briefkurs) eingedämmt werden, aber auch mit der Höhe und des Alters der Anleihe.

Wie schützt man sich gegen dieses Risiko ?

| Next >>

^