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PREIS


Man kann eine Obligation als einen Kapitalfluss (Coupons und Hauptforderung) ansehen, bei dem die Kapitalbeträge zu den in der Zukunft liegenden und im Prospekt angegebenen Zeitpunkten auszuzahlen sind. Um allerdings den aktuellen Wert einer in der Zukunft liegenden Zahlung festlegen zu können, muss dieser unter Berücksichtigung des auf Grund der Inflation erfolgenden Kaufkraftverlustes aktualisiert werden. Um den Preis einer Obligation zu berechnen genügt es, jede Zahlung zu aktualisieren und anschließend die Summe zu errechnen. Die einfachste Vorgangsweise ist anzunehmen, dass es nur einen einzigen, für alle Fälligkeiten identischen Zinssatz gibt (die Zinssatzkurve ist flach).


Diese Berechnung kann anhand nachstehender Formel erfolgen:

  • Cpn: Betrag des bezahlten Coupons
  • Rbt: Rückzahlungswert
  • YTM: Rendite auf Verfall
  • Freq: Anzahl der jährlich ausgeschütteten Coupons
  • N: Gesamtzahl der zu erhaltenden Coupons
  • a: Jahresabschnitt während dessen der aktuelle Coupon gelaufen ist.

Mit dieser Formel wird der so genannte "dirty price" (Bruttopreis), das heisst der die angelaufenen Zinsen umfassende Preis, errechnet. Allerdings werden die Obligationen gemäss Abkommen zu ihrem "clean price" (Nettopreis), das heisst ohne die angelaufenen Zinsen, gehandelt .

Dirty Price (Bruttopreis) = Clean Price (Nettopreis) + angelaufene Zinsen
Clean Price (Bruttopreis) = Dirty Price (Nettopreis) – angelaufene Zinsen

Die wesentliche Schwäche dieser Bewertungsmethode ist die Verwendung eines einzigen Zinssatzes, um Zahlungsflüsse mit verschiedenen Fälligkeiten zu aktualisieren. Das entspricht nicht der Wirklichkeit, da es je nach Fälligkeit verschiedene Zinssätze gibt. Zudem weiss man nicht, welcher Zinssatz verwendet werden soll (der einjährige, fünfjährige oder ein anderer Zinssatz). Um genauer zu sein, muss jeder Kapitalfluss mit dem seinem Timing entsprechenden Zinssatz aktualisiert werden. Letztere Bewertungsmethode ist eine theoretisch korrekte Vorgangsweise, die allerdings eine genaue Kenntnis der Zinssatzstruktur voraussetzt. Andererseits erlaubt das allgemeine Bewertungsprinzip, selbst wenn man die Struktur der Zinssätze genau kennt, nur die Bewertung klassischer Obligationen .



BID
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"Bid" ist der Preis der Obligation seitens des Verkäufers. Es ist der prozentuelle Nettopreis, der dem Anleger bezahlt wird, wenn er seine Obligation verkaufen möchte.

Der Gesamtbetrag, den der Verkäufer erhält, setzt sich wie folgt zusammen: (Nominale) x (prozentuelles Bid) + aufgelaufene Zinsen

Beispiel :
Wie viel werden Sie für den Verkauf von 100'000 EUR der nachstehend angeführten Anleihe am Tag der Wertstellung per 11.11.2005 bekommen?





Hauptforderung = 100'000 x 119.02% = 119'020EUR
Aufgelaufene Zinsen = 3'123 EUR
Gesamtbetrag = 119'020 + 3'123 = 122'143 EUR


ASK
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"Ask" ist der Preis der Obligation seitens des Käufers. Es ist der prozentuelle Nettopreis, der dem Anleger bezahlt wird, wenn er eine Obligation kaufen will.

Der Gesamtbetrag, den der Käufer erhält, setzt sich wie folgt zusammen: (Nominale) x (prozentuelles Ask) + angelaufene Zinsen

Beispiel :
Wie viel werden Sie für den Kauf von 100'000 EUR der nachstehend angeführten Anleihe am Tag der Wertstellung per 11.11.2005 bezahlen?





Hauptforderung = 100'000 x 119.17% = 119'170 EUR
Aufgelaufene Zinsen = 3'123 EUR
Gesamtbetrag = 119'930 + 3'123 = 122'293 EUR


BID-ASK SPREAD
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" Bid-ask spread " ist die Differenz zwischen den Verkaufs- und dem Kaufpreis einer Anleihe (Geld- und Briefkurs).

Der "Bid-ask spread" stellt die Marge der "Market maker"-Bank dar. In der Tat kauft die Bank das Wertpapier dem Anleger zum "Bid" Preis ab, um es einem anderen Anleger zum "Ask" Preis zu verkaufen.

Diese Angabe ist ein guter Indikator für die Liquidität der Anleihe. Je schwächer die Qualität der Anleihe ist, je mehr wird die Bank das "Bid-ask spread" erweitern, um ihr Risiko zu decken.






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